Reisekosten ergaunern? Fehlgeschlagen?

Tagegelder und Übernachtungspauschale 2014

Reisen gehören bei vielen Unternehmen zum Tagesgeschäft. Indem die Kosten abgesetzt oder angerechnet werden können, ist eine leichte Ersparnis möglich. Aber wie sieht es bei Firmen aus, bei denen eigentlich keine Reisekosten anfallen? Diese Unternehmen sollten natürlich auch keine Kosten geltend machen. Eben dies hat jedoch eine Mitarbeiterin eines Unternehmens aus Rinteln versucht. Jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen Urkundenfälschung und Untreue.

Die Reise auf dem Papier

Tagegelder und Übernachtungspauschale 2014Es liegen Unterlagen von Reisen vor, die tatsächlich durchgeführt wurden. Allerdings wurden die Dokumente in einer Weise bearbeitet, dass die Abrechnung der Spesen einer Mitarbeiterin zufiel. Diese hat die Dienstreise jedoch gar nicht angetreten. Sie stand auf den Papieren, war aber nachweislich im Unternehmen tätig.

Die Urkundenfälschung hat grundsätzlich bei Fällen stattgefunden, wo Spesen abgerechnet wurden. Insgesamt wurden 50 Dokumente gefälscht. Die beschuldigte Mitarbeiterin streitet das Vergehen ab. Aus dem Unternehmen ist sie inzwischen ausgeschieden.

Schäden in Höhe von 31.000 Euro entstanden

Die angebliche Urkundenfälschung ist dem Unternehmen teuer zu stehen gekommen. Denn die Mitarbeiterin soll sich den Gegenwert der Spesen aus der Firmenkasse genommen haben. Es ist von einer Summe im Wert von 31.000 Euro die Rede, welche von der Täterin veruntreut wurden. Dies war auch deshalb möglich, weil die Firma kulant war und den Reisenden die Auslagen als Vorauszahlung bar auszuhändigen.

Es wurden also Quittungen ausgestellt und Unterschriften gefälscht. Dadurch kam das Geld in die Hand der Täterin. Die angeblichen Dienstreisen haben aber auf diese Weise nicht stattgefunden. Bei der Buchhaltung konnte hingegen kein Verdacht aufkommen. Denn die gefälschten Unterlagen wurden immerhin sachgerecht eingereicht.

Ein strittiger Fall?

Tatsächlich ist der Ausgang des Gerichtsverfahrens nicht so eindeutig, wie er zunächst scheint. Die Verdächtige streitet alle Vorwürfe, trotz Geldproblemen, ab. Der Verteidiger verweist darauf, dass jeder bei diesem System die Urkunden hätte fälschen können und versteht auch nicht, wie der Verdacht so schnell auf seine Mandantin fallen konnte. Erschwerend kommt hinzu, dass der Fall bereits im Jahr 2010 stattgefunden hat und erst jetzt verhandelt wird.

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